Hitchcocks Maikäfer
Gestern war es wieder soweit. Wir saßen draußen. Haben gegrillt. Die Sonne ging langsam unter. Wir aßen alle ein bissl schneller in weiser Voraussicht, was gleich auf uns einschlagen würde. Die Sonne ging weiter unter. 20.30 Uhr. Das erste Summen war zu hören. Hier und da wurde ein Jackenkragen hochgeklappt. Man nahm die letzten Fleischstücke vom Grill. Stärkeres Summen. Stühle wurden weiter unter die Markise an die Wand gerückt. 20.45 Uhr. Wie auf Kommando. Da waren sie wieder. Die Maikäfer. Scharenweise segelten sie fröhlich durch die Luft, den Garten, leider auch durch den Grill. Ein paar Quietscher aus Nachbars Garten. Tja, da hatte wohl jemand seinen Kragen nicht hochgeklappt. Zielstrebig flogen sie in lustig chaotischen Einheiten direkt auf uns zu, um vorher gegen irgend einen Baum zu stoßen oder dann doch weniger zielstrebig über die Markise hinauszufliegen. Mutig bahnte sich der ein oder andere noch einen Weg durch den Garten um dann in Sicherheit auf der Terrasse von seinen neuen Gefährten im Haar erlöst zu werden. Genauso schlagartig war dann alles wieder vorbei. Als es stockdunkel war.
Aber so langsam wird's draußen wieder dämmrig. Es ist 20:30 Uhr. Rette sich, wer kann.
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