Und was machst du so?
Letzten Samstag war es dann endlich so weit. 10-jähriges Abitreffen in Bergkamen! Der Tag war ein einziges Déjà-Vu bzw. ein echtes Revival. Der Kleiderschrank wurde geplündert, ich konnte mich nicht entscheiden, eher cool? eher schicki-micki ? oder doch der weite Ausschnitt? Nachdem ich mich dann für die coole Variante (mit Ausschnitt:-) entschieden hatte, fuhr ich zu meiner Ma - nach Bergkamen. Dort hab' ich dann auch - wie damals - noch schnell mein Shirt auf dem Boden gebügelt - vorher war keine Zeit - bevor ich ihre Wohnung komplett in Beschlag nahm (schließlich wollte ich bei ihr übernachten). Mit meiner Freundin Judith bin ich dann gemeinsam hingebracht worden (auch wie zu Teenie-Zeiten: ein Elternteil brachte uns hin, das andere sollte uns abholen).
Den ganzen Abend hab ich meine Ohren gespitzt und dachte, ich könnte hier von verkrachten Existenzen, heißen, aufgewärmten Sexgeschichten und sonstigen Sensationen berichten. Aber Fehlanzeige! Und ich glaube, dass mein Gespräch mit Jens und die Diskussion, warum wir damals auf dem Parkdeck geknutscht haben, hier keinen vom Hocker reißen könnte. Wenn ich von Mr. Germany (ehrlich. Vor 8 Jahren oder so?) Andi berichte, der, neben seinem Polizeijob, noch hin und wieder für (Unterwäsche) modelt, unglaublich nett ist und von dessen noch netterem, eng anliegendem T-Shirt ich nur schwer die Augen nehmen konnte, hilft das auch nicht weiter, weil ich leider keine Fotos parat habe. Zu dumm aber auch.
Was bleibt also zu erzählen? Vielleicht, dass ich Claudia mit "hey Caro, wie gehts dir?" begrüßt hab'? Dass all die verheiratet sind, die zu Schulzeiten nie einen Freund hatten (ähhhh, ich bin die Ausnahme.. doch, doch!), diejenigen Kinder haben, von denen man es nie vermutet hätte, ansonten alles dabei war - vom Streetworker bis zur Richterin -, viele wieder zurück gekommen sind (Studium im Rostock, München, Konstanz, im Norden) und die meisten in und rund um Bergkamen wohnen, dass mir später am Abend auffiel, dass ich auf die Frage "und was machst du so?" meine Antwort schon auswendig gelernt hatte und dass unglaublich viele Mädels, die ich damals so bewundert und beneidet habe, absolut nicht mehr den Stellenwert für mich hatten und ich mit nem ordentlichen Ego-Schub nach Hause gegangen bin.
Es war ein absolut großartiger Abend, viel zu wenig Zeit, um mit allen zu quatschen, der gekrönt war, mit nem Revival-Auftritt unserer TAG-X-Take-That-Band (nur damals hatte Mr. Germany-Andi sich das Shirt vom Leib gerissen.. am Samstag hatte er sich das zu meinem Ärgernis gespart. Spaßbremse!), Muskelkater im Bauch vom vielen Lachen und unglaublich vielen schönen Geschichten aus der Tanzschulzeit, unseren Stalking-Aktivitäten bei bestimmten männlichen Oberstuflern (unser Glück, dass es "Stalking" damals noch nicht gab. Sonst säß ich wahrscheinlich immer noch hinter Gittern:-) und und und. Ein Abend, der ein bissl war, wie früher und doch auch wieder nicht. Und spätestens als ich nachts in die Wohnung meiner Ma kam und kein Revival-Schnarchen hörte, war mir klar, dass sich verdammt viel verändert hat!
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