Sorgloser Wasserschaden
Früher hat man mir als Teenie Naivität nachgesagt. Manchmal zumindest. Vielleicht bin ich das heute hin und wieder auch noch. Vielleicht ist es auch nur eine große Portion Sorglosigkeit. Ahnungslosigkeit. Vielleicht hätte ich am Samstag Abend meinen Gesprächspartner am Telefon nicht müde belächeln sollen, weil es in Essen gerade regnete. Schließlich war es bei uns schön. Das macht dann neben der stumpfen Ignoranz drohender Katastrophen auch noch eine mittelprächtige Portion Gehässigkeit. Manchmal rächt sich sowas. Vielleicht hätten sich vorausschauende und weise Menschen nicht für die Party zurecht gemacht, sondern sich mit Gummistiefeln und Eimer bewaffnet wartend auf die Couch gesetzt. Vielleicht hätte ich dann auch schneller handeln können, als das Chaos hereinbrach. In Form von Sturzbächen. Durch die geschlossenen Kellerfenster. So bin ich barfuß durchs Wasser gestapft. Durchs stinkende Wasser. Um zu retten, was eigentlich nicht mehr zu retten war. Monitor, DVD-Player, meine Winterstiefel. Gut, dass ich letztens erst 4 Paar neue Sommerschuhe gekauft habe. Die können ja zur Not dann herhalten. Im Winter. Vielleicht hätte ich mein Brautkleid nicht pitschenass aufhängen müssen, vielleicht wären auch nicht die ganzen Handball-Zeitungsartikel meines Mannes aus seiner Jugend durchweicht gewesen. Vielleicht hätte ich auch nicht fluchend wie eine Furie dargestanden. Wasserschüppend. Tragend.
Bleibt mir nur der Optimismus und die Sorglosigkeit um zu sagen "wer weiß, wozu es gut war" (also falls da jemand eine Antwort hat, ... ich weiß es nämlich bis jetzt nicht so recht ;-)
2 Comments:
Oh MIST! Hier war tatsächlich kein Weltuntergangs-Szenario.
Ich glaube, darauf gibt es keine Antwort.
Vielleicht wollte der Keller mal frei sein?
8:52 AM
Das war das einzig Gute. Entrümpelung war angesagt. Sehr zum Leid meiner besseren Hälfte. Wir könnten ja alles noch mal gebrauchen...pffffff.
10:14 AM
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